Was zeichnet die Rasse Irish Setter nun aus und woher kommt sie?
Als man ganz ganz früher eher ohne Schusswaffen jagen ging und nur Netze oder Beizvögel (Falken etc.) zu Verfügung hatte, also 16 Hundert noch was, entwickelte sich die Rasse Irish Setter auf den britischen Inseln aus Jagdhunden, die fest vorsaßen: aus dem englischen „to set“, „vorsitzen“ entstand der Rassename Setter. Diese Hunde wurden ausschließlich für die Vogeljagd gezüchtet, die man dann mit den Netzen einfing. Aus dem Vorsitzen hat sich dann ein Vorstehen entwickelt.
Daher ist der Irish Setter ein englischer Vorstehund. Der Irish Red Setter wurde im 19ten Jahrhundert aus dem ursprünglichen Irish Red and White Setter gezüchtet, der dann ganz verschwand und in der 40ziger Jahren des letzten Jahrhunderts wieder rückgezüchtet wurde. Aus England stammt der englische Setter, der weiß mit orange oder blue belton (Punkte) oder in tricolor anzutreffen ist (für absolute Laien: sehen aus wie Langhaardalmatiner) und aus Schottland kommen die Gordon Setter, schwarz mit brauner Maske (für absolute Laien: sieht aus wie ein Langhaardobermann)
Als Irish Setter für die Vogeljagd musste man ein Teamarbeiter mit dem Mensch sein, der das Netz hielt. Also sehr führig sein, was vererblich ist. Außerdem musste der Irish Setter schnell, wendig, ausdauernd und sehr vorsichtig sein, um Beute zu machen. So ein Vogel fliegt eben schnell weg und ist natürlich lange nicht so geruchsintensiv wie Raubwild oder Wildschweine. Also haben Irish Setter eine sehr gute Nase, sind sportlich und feinfühlig. Irish Setter kläffen auch nicht wie viele andere Jagdhundrassen, denn dann würden die guten Hühnerbraten alle auffliegen. Der Irish Setter wird auch Hühnerhund genannt, da er letztlich für die Jagd auf Rebhühner und Fasanen, den Hühnervögeln, eingesetzt wird.
Von allen kontinentalen Vorstehhundrassen hingegen wurde und wird in aller Regel ein Allroundverhalten abverlangt. Sie sollen nicht nur Federwild vorstehen, sondern auch einen Hirsch, ein Wildschwein oder Raubzeug stellen. Der Charakter dieser Rassen ist daher nie so sanft, wie der eines Irish Setters. In Jägerkreisen wird der Irish Setter daher eher als Memme gehandelt. Nur, das Memmen im Kontakt mit wehrhaftem Wild überleben, während die Draufgänger oft genug mit ihrem Leben bezahlen.
Vorstehen heißt: der Irish Setter erstarrt in einer Körperpose, wenn er Wildwitterung hat und zeigt dadurch seinem jagenden Zweibeiner an, das er schon mal flott in die Hufe kommen muss, wenn er sein Abendessen nicht abfliegen sehen will. Der Irish Setter bleibt dann solange stehen (was man ihm schon andressieren muss), bis Herrchen kommt und zum Schuss kommen kann. Wenn man dann so 600 m über einen matschigen Acker gestolpert ist, um aus einer Kette Rebhühner zwei zu schießen, dann sind auch die kräftigen Beilagen beim Abendessen wieder für Büromenschen erlaubt. Haben Sie eine Vorstellung, wie wenig an so einem Rebhuhn dran ist? Selbst eine gerupfte Wildente macht auf dem Teller weit weniger her, als schwimmend auf dem Wasser.